Das globale Handelswachstum kommt zu einem Halt: Wie Atradius in seinem aktuellen „Global Economic Outlook“ zeigt, ist das Wachstum in China im ersten Halbjahr rasant zurückgegangen. Zusammen mit den USA, die nur ein geringes Wachstum verzeichnen, ist das Land hauptverantwortlich für die globale Abkühlung. Die zeichnet sich auch in den Insolvenzzahlen ab: So müssen etwa Großbritannien, Neuseeland, Griechenland, die Schweiz oder Frankreich 2017 mit mehr Unternehmenspleiten rechnen.

Dennoch: Eine große Welle der Unternehmenspleiten haben vor allem die Industrienationen im kommenden Jahr nicht zu fürchten. Am stärksten trifft es das Vereinigte Königreich mit einem Anstieg um vier Prozent. Den Grund sieht Atradius vor allem in der Unsicherheit, die die Verhandlungen mit der EU mit sich bringen werden. Eine möglicherweise höhere Inflation, die durch teurere Importe getrieben wird, könnte sich nächstes Jahr deutlich auf den privaten Konsum auswirken.

Auch in Neuseeland, Australien und Griechenland steigt die Zahl der Insolvenzen um drei Prozent im Vergleich zu 2016, in der Schweiz, Norwegen, Irland und Frankreich um zwei Prozent. Doch es gibt auch Länder, die sich über eine deutliche Erholung freuen dürfen: Allen voran Spanien, wo die Insolvenzen 2017 um 5 Prozent zurückgehen sollen. Eine Kehrtwende ist das allerdings noch nicht – die Zahl der Unternehmenspleiten wird weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben. Italien, Irland und Spanien verzeichnen immer noch mehr als doppelt so viele Pleiten wie vor der Krise.

Über sinkende Zahlen dürfen sich zudem die Niederlande (-3%), Belgien (-2%), Kanada und die USA (jeweils -1%) freuen. Für die USA ist das nur bedingt positiv: 2016 werden die Staaten aufgrund des starken Dollars und des niedrigen Ölpreises wohl mit vier Prozent mehr Insolvenzen das Jahr beschließen.

Das Wachstum des Welthandels wird 2016 leicht abgeflaut sein, auf 2,5 Prozent, und 2017 wieder auf +2,8 Prozent beschleunigen. In der Eurozone wird das Jahr voraussichtlich 1,6 Prozent Wachstum gebracht haben, in Großbritannien 1,9 Prozent und in den USA 1,5 Prozent. Während das Wachstum in Lateinamerika nahezu stagniert, ist die Asien-Pazifik-Region mit 5,7 Prozent die am stärksten wachsende Region.

Den kompletten Bericht (auf englisch) gibt es hier zum Download.