Großbritannien zeigt sich nach dem Brexit-Votum noch ziemlich stabil: Das Wachstum wird in diesem Jahr voraussichtlich 1,9 Prozent betragen. Doch schon für nächstes Jahr wird ein Einbruch auf 0,9 Prozent prognostiziert. Der Kreditversicherer Coface hat reagiert und Großbritannien auf A3 herabgestuft.

Noch stehen die Modalitäten des EU-Ausstiegs nicht fest. Diese Unsicherheit sorgt dafür, dass das Britische Pfund schwankt und gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren hat. Und auch der Immobilienmarkt müsse im Auge behalten werden, so die Coface: Die Hypotheken-Belastung der privaten Haushalte betrage 132 Prozent des verfügbaren Einkommens. Zudem seien die Preise um 34,6 Prozent überbewertet.

Brexit-Votum schmälert Vertrauen

Da sich die unklaren Aussichten negativ auf das Vertrauen auswirken, hat Coface seine Bewertung um eine Stufe nach unten korrigiert. Zwar profitiere der Export vom günstigen Pfund, andererseits bremse die Inflation die Konsumausgaben. Sorge bereite auch die Lage etlicher Banken in Europa, nachdem die Stresstests im Sommer Probleme bei mehr als einem Dutzend Banken hervorbrachten.

Weitere Herabstufungen wegen Ölpreis

Großbritannien ist nicht das einzige Land, dass aktuell herabgestuft wird. Da sich der Ölpreis nur moderat nach oben entwickelt, sei ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage in nächster Zeit nicht zu erwarten. Der Kreditversicherer stuft daher Oman (B), Trinidad und Tobago (B), Nigeria (D) und die Mongolei (D) herunter.

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