Schlechte Aussichten für die Baubranche: In Europa prägen Cashflow-Probleme und ein großer Margendruck die Bauwirtschaft, besonders in Frankreich stehen die Zeichen auf Sturm – so die Ergebnisse des aktuellen Atradius MarktMonitors. Deutschland bildet hingegen eine Ausnahme: Hier konnte das Baugewerbe im vergangenen Jahr ein solides Wachstum verzeichnen.

Die angespannte Lage betrifft nicht nur Europa: Rund um den Globus ist der Bausektor laut Studie angeschlagen. Unter den Schwellenländern schneiden die Vereinigten Arabischen Emirate am besten ab, doch bremst der Einbruch der Ölpreise die öffentlichen Investitionen. Allgemein wird die internationale Auftragslage durch die Konflikte im Irak und in Syrien sowie durch den Konjunktureinbruch in Russland geschmälert.

Besonders in Frankreich ist die Situation kritisch: Aufgrund des verhaltenen Wirtschaftswachstums hat die Branche mit einem hohen Niveau an Zahlungsverzögerungen und Insolvenzen zu kämpfen. Der Wohnungsbau und der gewerbliche Sektor realisierten 2014 fast zehn Prozent weniger Neubauprojekte als im Vorjahr. Insgesamt schrumpfte die Produktionsleistung des Baugewerbes um 4,3 Prozent. Atradius hält einen weiteren Anstieg der Insolvenzen in 2015 für möglich.

Doch nicht überall geht es der Baubranche schlecht: In Deutschland zog der Umsatz in 2014 um vier Prozent an, für 2015 wird eine Steigerung von zwei Prozent erwartet. Neben Deutschland können auch Japan und die USA ein solides Wachstum verzeichnen. In den USA erhöhte sich die Zahl der Neubauprojekte um vier Prozent, für 2015 wird ein Plus von neun Prozent vorausgesagt. Auch die Produktionskosten, insbesondere im Bereich Gewerbebau sind im vergangenen Jahr kontinuierlich zurückgegangen.

In Japan schrumpften die Insolvenzzahlen um 18 Prozent und werden sich 2015 voraussichtlich stabilisieren. Die Zahlungsverzögerungen erhöhten sich nicht, was Atradius für 2015 gleichermaßen erwartet.

Den kompletten MarktMonitor gibt es hier zum Download.