Spanien hat die Rezession überwunden, erholt sich jedoch nur zögernd. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Wirtschaftsprognose des Kreditversicherers Euler Hermes. So wird in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent erwartet, die Konsumausgaben und Investitionen sollen je um 1,4 Prozent anziehen. Das Exportwachstum wird durch die gedämpften Aussichten bei Spaniens wichtigsten Handelspartnern gedämpft, hier wird ein Zuwachs von rund drei Prozent erwartet.

Die Erholung der Wirtschaft in 2014 (+1,2 %) führt Euler Hermes auf die Binnennachfrage und vor allem auf die Ausgaben der privaten Haushalte zurück. Obwohl die Finanzpolitik diesen Trend stützen soll, geht der Versicherer für 2015 von einem nachlassenden Konsumwachstum aus. Grund: Das nachlassende Vertrauen der Verbraucher.

Auch bei der Exportleistung wird für 2015 ein Stillstand erwartet. Der Beitrag des Außenhandels zum Wachstum wird voraussichtlich von 1,6 Prozentpunkten im Jahr 2013 auf 0,2 Prozentpunkte in 2015 sinken. Schuld daran sind die gedämpften Aussichten in Spaniens Exportmärkten: der Abschwung in wichtigen Schwellenländern – vor allem in Lateinamerika – sowie die Aussichten in Frankreich und Italien, Spaniens wichtigste Handelspartner in der EU.

Ob der kürzlich vorgestellte Haushaltsentwurf der spanischen Regierung die Wirtschaft anheizen kann, bleibt abzuwarten. So sollen die öffentlichen Investitionen zum ersten Mal seit 2008 steigen, eine Steuerreform soll zu Steuersenkungen führen und die Ausgaben für Bildung, Altersversorgung und Unterstützung für KMU werden nach Jahren erstmals wieder erhöht.

Euler Hermes sieht jedoch auch Abwärtsrisiken, wie den anhaltenden Deflationsdruck, die knappen Finanzierungsmöglichkeiten oder das wirtschaftliche Risiko in Bezug auf Kataloniens Unabhängigkeit. Mehr dazu finden Sie im „Euler Hermes Economic Research“, den es hier zum Download gibt.

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