Vietnams Wirtschaft hat sich erholt. Das melden die Länderrisikoanalysten der Credendo Group und bescheinigen dem Land eine hohe makroökonomische sowie politische Stabilität (Kategorie 2 von 7). Dafür sprächen etwa der Leistungsbilanzüberschuss, die begrenzte Inflation, der stabile Dong und die zunehmenden Direktinvestitionen. Doch das Geschäftsrisiko schätzen die Experten dennoch als sehr hoch ein.

Das Geschäftsrisiko ordnet die Credendo Group in die schlechteste Kategorie ein. Grund seien die hohen Risiken, denen die exportgetriebene Wirtschaft ausgesetzt sei, wie das schwächere weltwirtschaftliche Umfeld oder das verminderte Wirtschaftswachstum in China.

Auch die Leistungsbilanz, die seit 2012 ein Plus aufweise, dürfte sich in den kommenden Jahren verschlechtern. Aufgrund der anziehenden Inlandsnachfrage könnte sich der momentane Überschuss dann sogar in ein Defizit verwandeln.

Eine weitere Herausforderung für den öffentlichen Haushalt ist das Rekorddefizit, das sich nach 2008 deutlich verschlechtert hat. Für die Jahre 2012 bis 2015 wird es auf rund sechs Prozent des BIP geschätzt. Auch die Staatsverschuldung nimmt stetig zu und wird nach Prognosen in zwei Jahren 60 Prozent des BIP betragen.

Neben der angespannten Haushaltslage sieht sich die Regierung zwei großen Herausforderungen gegenüber: Zum einen die Reform des Bankensektors und der Staatsunternehmen. Die Zahl der notleidenden Kredite nimmt weiter zu und hemmt die Kreditversorgung. Zum zweiten die Teilprivatisierung von Staatsbetrieben. Die Ineffizienz und schlechte Finanzlage der Staatsbetriebe sind unter anderem Ursache für die Bankenkrise.

Den ausführlichen Länderbericht der Credendo Group finden Sie hier: Risikofaktoren & Einschätzung

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