Atradius hat sein Engagement bei SMA Solar zurückgefahren. Wie das Finanzmagazin „DerTreasurer“ in seiner Januarausgabe meldet, hat der Kreditversicherer die Kreditlinie nach dem Umsatzeinbruch des Photovoltaik-Herstellers gekürzt. SMA erwartet für 2014 einen Verlust von bis zu 115 Millionen Euro.

„Es ist zu erwarten, dass andere Kreditversicherer das Risiko ebenfalls überprüfen werden und gegebenenfalls auch Deckungen zurückziehen“, kommentiert GFL-Niederlassungsleiter Fabian Sarafin. „Die Branche wird generell bei den Versicherern wieder deutlich mehr unter Beobachtung geraten, was sich auf die Zeichnungspolitik für andere Firmen auswirken kann.“

Für die Lieferanten bedeute dies ein erhöhtes Risiko bei Lieferungen auf Zahlungsziel, so Sarafin. Doch momentan reichen die Reserven von SMA noch aus, um Lieferanten zu besänftigen: Nach Angaben des Treasurers lag die Eigenkapitalquote Ende September 2014 bei 54 Prozent, die Nettoliquidität bei rund 225 Millionen Euro – dennoch 27 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

SMA muss nun gegenlenken und hat bereits erste Maßnahmen angekündigt: Bis Mitte 2015 will man sich von mehr als 600 Mitarbeitern trennen, zudem sollen die Ausgaben im Entwicklungsbereich auf 80 Millionen Euro gesenkt werden und auch die chinesische Tochtergesellschaft Zeversolar erwarten Restrukturierungen.