Die Wirtschaft Rumäniens ist 2013 so stark gewachsen, wie kaum ein anderes europäisches Land. Für das BIP-Wachstum von 3,5 Prozent sind vor allem der Agrarsektor und die Industrie verantwortlich. In diesem Jahr wird das Land sein Wachstumstempo allerdings nicht halten können, so eine aktuelle Länder- und Branchenbewertung der Coface.

Wie die Branchenexperten der Gruppe mitteilen, ist die positive Entwicklung der Wirtschaft Rumäniens vor allem durch den Export von Agrarprodukten und Fahrzeugen zustande gekommen. Das Land ist stark von der Landwirtschaft geprägt, 31 Prozent aller Erwerbstätigen sind in diesem Bereich beschäftigt. Die Ernte im Sommer 2013 war sehr gut, so dass ein Viertel mehr landwirtschaftliche Waren produziert wurden als im Jahr davor. Coface rechnet damit, dass Rumänien Vorteile aus der Ukraine-Krise ziehen und im Schwarzmeerbecken zum Hauptakteur am Getreidemarkt werden kann. Da nach vorläufigen Berechnungen in Russland die Produktion in diesem Jahr um vier Prozent einbrechen soll und in der Ukraine sogar um zehn Prozent, kann Rumänien seine Produktionskapazitäten weiter ausbauen.

Auch die Automobilindustrie spielt eine wesentliche Rolle: Wegen der niedrigen Arbeitskosten haben einige große Hersteller wie Ford oder Renault Standorte in Rumänien. Während der rumänische Außenhandel insbesondere im Automobilbereich von der Erholung der Industrieländer profitiere, sei der Binnenmarkt des Landes noch zu wenig belebt, so die Coface-Experten.

Doch nach deren Einschätzung gehört Rumänien – neben Lettland – zu den einzigen zentraleuropäischen Ländern, die ihr Wachstum in 2014 nicht aufrechterhalten können. Für das Gesamtjahr sei mit einem BIP-Wachstum von 2,5 Prozent zu rechnen. Die Ernte werde geringer ausfallen als 2013, sodass das Wachstum wesentlich von der Automobilindustrie abhänge.

Den kompletten Rumänien-Bericht der Coface gibt es hier.