Die Creditreform berichtet in ihrem Newsletter vom Oktober 2014, dass das Wachstum der deutschen Wirtschaft in der Konsequenz zu steigendem Kapitalbedarf im deutschen Mittelstand führt. Darüber hinaus wird der Kapitalbedarf durch anstehende Refinanzierungen noch weiter erhöht.

Gemäß einer Studie von Roland Berger Strategy Consultants rückt die Optimierung des Working Capitals, welche ein ungenutztes Liquiditätspotential i. H. v. 87 Mrd. EUR freisetzen könnte, immer mehr in den Fokus. Die Studie basiert auf Daten über das Liquiditätsmanagement von mehr als 2.700 Unternehmen aus den Jahren 2010 bis 2012.

Große Herausforderungen kommen auf die Mittelständler zu. So müssen beispielsweise auslaufende Mezzanine-Programme refinanziert werden. Gleiches gilt auch für fällige Anleihen. In diesem Umfeld müssen die Unternehmen ihre Finanzkraft stärken durch Optimierung ihres Working Capitals. Gut die Hälfte der befragten Firmen planen Optimierungen bei den Vorräten, 46% reduzieren ihr Zahlungsziel bei Kunden bzw. erhöhen diese bei Lieferanten.

Die Studie zeigt auf, dass die Kapitalbindungsdauer sowohl bei Mittelständlern als auch bei Großunternehmen wieder gestiegen ist. Grund hierfür ist vor allem die wieder gestiegene Profitabilität nach der Finanzkrise. Ebenfalls wird festgehalten, dass Unternehmen mit größerer Profitabilität eine längere Kapitalbindungsdauer vorweisen. Ein weiterer Einflussfaktor auf das Working Capital ist die Umsatzgröße. Kleinere Unternehmen binden danach ihr Kapital über 30% länger als Großunternehmen.

Auch in der Branchenbetrachtung gibt es Unterschiede. Am besten schneidet hier die Papierindustrie mit nur 43 Tagen ab. Die Bekleidungsindustrie verzeichnet mit 93 Tagen den höchsten Wert. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens REL vom Juli diesen Jahres liegt die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer branchenübergreifend bei 45 Tagen.

Bei der Bonität lässt sich sagen, dass, je schlechter die Bonität, desto länger die Kapitalbindung und die Zeiträume für die Begleichung von Verbindlichkeiten.

Laut der Roland Berger-Studie bedarf es, um das künftige Wachstum nicht durch fehlende Liquidität zu gefährden, einer gezielten Optimierung des Working Capitals. So könnte Liquidität in H. v. 87 Mrd. EUR freigesetzt werden. Grösstes Potential bietet dabei der Abbau von Vorräten gefolgt von einem verbesserten Kundenforderungsmanagement und vorteilhafteren Einkaufskonditionen.

Die Creditreform stellt die Ergebnisse und Vorschläge zur Optimierung des Working Capitals in einer Broschüre zusammen, die Sie hier finden.

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