Die Weltwirtschaft wächst – allerdings nur moderat. So hat nach einer Schätzung des Netherlands Bureau for Economic Policy Analysis (CPB) die weltweite Industrieproduktion zwar im zweiten Quartal 2014 um 0,4 Prozent zugelegt, die Dynamik ist im Vergleich zum Vorquartal jedoch zurückgegangen. Das meldet der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Verantwortlich zeichnen sich dafür die Industrieländer, die eine Wachstumspause einlegen.

Motor des weltweiten Wachstums sind die Schwellenländer (+0,9 Prozent) und die wachsende Wirtschaft in den USA. Insgesamt verzeichnen die Industrieländer hingegen ein Minus von 0,1 Prozent. Vor allem in Europa verzögert sich das Wachstum des BIP aufgrund der Unsicherheiten in der Nachbarschaft. Der IWF hat seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft daher um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent nach unten korrigiert.

Der Welthandel hat sich nach dem Minus des vergangenen Quartals wieder erholt und um 0,7 Prozent zugelegt. Auch die deutschen Exporte haben sich nach dem vorigen Quartal etwas erholt. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts beträgt das Handelswachstum 0,5 Prozent – gezogen vom Konjunkturaufschwung in den USA und der Nachfrage in Fernost. Auch die leichte Abwertung des Euro habe die Entwicklung begünstigt. Der effektive Wechselkurs lag im zweiten Quartal 2014 um 1,2 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorquartals.

Der BDI kommt zu dem Schluss, dass die Wirtschaft in der Eurozone nach wie vor nicht richtig in die Gänge kommt. Grund seien vor allem die geopolitischen Spannungen. Voraussetzung für das Wachstum der Exporte bis zum Jahresende seien daher der Waffenstillstand Russlands mit der Ukraine, eine Eindämmung des Terrorismus im Nahen Osten und dass der Euro nicht wieder aufwertet. Was die Russlandkrise für das europäischen BIP-Wachstum bedeutet, hat auch Euler Hermes prognostiziert.

Weitere Themen des BDI-Newsletters „Mittelstand & Familienunternehmen“ sind etwa die europäische KMU-Politik, eine Halbzeitbilanz von BEPS oder die TTIP-Verhandlungen.