Die weltweite Automobilindustrie kommt wieder auf die Räder. Laut einer aktuellen Studie des Kreditversicherers Euler Hermes soll die Produktion in den Jahren 2014 und 2015 um vier Prozent ansteigen. Wachstumsmotor ist und bleibt der Markt in China, der einen Marktanteil von 27 Prozent der weltweiten Autoverkäufe aufweist. Hier liegt das erwartete Wachstumsplus bei +10 Prozent im Jahr 2014 und +8 Prozent in 2015.

In Deutschland hinkt das Marktwachstum dem weltweiten allerdings hinterher: Euler Hermes erwartet hier in 2014 und 2015 ein Wachstum von drei Prozent. Doch während sich das Wachstumspotenzial in den Industriestaaten mit ihren weitgehend gesättigten Märkten in Grenzen hält, bieten Länder wie China, Indien oder Afrika langfristige Wachstumsperspektiven für Autobauer. In China besitzt lediglich fünf Prozent der Bevölkerung ein Auto, in Indien gerade einmal zwei Prozent. „Um das große Potenzial der chinesischen Landbevölkerung zu erschließen, müssen die Autobauer für diese Zielgruppe Lösungen finden, die auf die geringere Kaufkraft dieser Bevölkerungsgruppe zugeschnitten sind“, so Ludovic Subran, Chefökonom der Euler Hermes Gruppe.

Auch der Kreditversicherer Coface prognostiziert in einer Studie für 2014 eine stabile Entwicklung des Automobilsektors in China, merkt jedoch an, dass staatliche Restriktionen für die Anschaffung und Anmeldung von Autos die Nachfrage dämpfen könnten.

Dabei habe Deutschland laut Euler Hermes einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil auf den wichtigen Wachstumsmärkten: Die höheren Investitionen in Forschung und Entwicklung. Während chinesische Hersteller nur rund zwei Prozent ihrer Erlöse investieren, sind es bei den westlichen Autobauern zwischen vier und sechs Prozent.

Doch nicht nur die Autobauer, auch die Automobilzulieferer gehören zu den Gewinnern der Branche. Die deutschen Automobilzulieferer erwirtschafteten im Jahr 2013 Rekordumsätze von rund 70 Milliarden Euro, was eine Steigerung um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet – und ihre Position als Marktführer festigt.

Verlierer der Automobilbranche sind hingegen die Länder Thailand, Argentinien, Russland und Brasilien. Die geopolitischen Risiken, die Abwertung der Landeswährungen und das hohe Zinsniveau sorgen laut Euler Hermes dafür, dass diese Länder in 2014 den voraussichtlich stärksten Rückgang verzeichnen werden: -36 Prozent in Thailand, -30 Prozent in Argentinien und -14 Prozent in Russland.

Die vollständige Automobilstudie von Euler Hermes finden Sie hier.