Pünktlich zur Fussballweltmeisterschaft hat der Kreditversicherer Euler Hermes die Insolvenzweltmeisterschaft ausgetragen.

Die Studie zeigt überraschende Parallelen zum Sport. Spanien, derzeit noch amtierender Weltmeister, holt, aufgrund eines Rückganges um 23% zum Vorjahr, hier die Titel.

Wie schneiden nun die deutschen Unternehmen ab?

Die Branchen mit den höchsten Unternehmensinsolvenzen, Bau (19%) und Handel (18%) konnten beide einen Rückgang der Insolvenzzahlen in 2013 verzeichnen. Im Vergleich zu 2012 kam es zu einem Rückgang beider Branchen um -8%. Das stetige, aber moderate Wachstum, zusätzlich zu den höheren Verbraucherausgaben, liegen diesem Trend zugrunde. Euler Hermes erwartet eine Fortsetzung dieses Trends auch für 2014.

Dem gegenüber spiegeln steigende Insolvenzahlen im Energiesektor (+13% in 2013) die sich verschlechternden Bedingungen im Markt der Energieerzeugung wider.

Die stark von Exporten abhängige deutsche Industrie war von schrumpfenden Preisen im Export betroffen. Geringe Inflation, oder sogar Deflation, in einigen Länder der EU sowie verstärkter Wettbewerb von Unternehmen ausserhalb Europas sind gleich zwei starke Belastungen, mit denen dieser Sektor zu kämpfen hat.

Global gesehen wird ein Sinken der Insolvenzzahlen erwartet (-8% für 2014). Für 2013 beobachtete der Versicherer einen Rückgang um -3%. Die Gründe hierfür waren eine insgesamt bessere wirtschaftliche Entwicklung in der 2. Hälfte 2013 sowie ein stärkeres globales Wirtschaftswachstum.

Euler Hermes erwartet für 2014, trotz der vorgenannten Prognosen, in insgesamt 18 Ländern einen Anstieg der Insolvenzen. Für die Weltmeisterschaft im Insolvenzrückgang hat Euler Hermes 4 Kategorien gebildet:

Die Spitzenreiter im Insolvenzrückgang sind die Länder, die schon jetzt zu niedrigen Werten zurückgekehrt sind. Dazu gehören die USA (-10% in 2014), Grossbritannien (-7%) und Deutschland (-6%).

Die Taktiker sind all jene europäische Länder, die schmerzhafte wirtschaftliche Anpassungen vornehmen mussten, und so zur besseren Wettbewerbsfähigkeit zurück gefunden haben. Hier bilden Spanien (-23% Insolvenzen) und die Niederlande (-15%) die Spitze.

Die aufstrebenden Volkswirtschaften sind die Länder, in denen der Übergangsprozess im privaten Sektor keineswegs glatt verläuft. Führende Länder hier sind Brasilien (+9%), Russland (+2%) und die Türkei (-2%).

Teams, die eine neues Trainingsprogramm benötigen, sind Italien (+3%), Frankreich (-1%), Belgien (+3%) sowie Ost- und Zentraleuropa (-2%). In diesen Ländern erholt sich der private Sektor nicht ohne gezielte, antizyklische Massnahmen in Verbindung mit strukturellen Reformen.

Lesen Sie hier wie das Euler Hermes-Turnier ausgeht…