Der Kreditversicherer Coface berichtet in seinen aktuellen Länder-News über Zahlungsverzögerungen chinesischer Unternehmen. Die Zahlungsverzögerungen sind aktuell auf einem Höchststand seit dem Jahr 2010. Dies hat der Kreditversicherer in einer Studie zur Entwicklung des Kreditmanagements festgestellt.

80% der chinesischen Unternehmen mussten somit Zahlungsverzögerungen in Kauf nehmen. Für das Jahr 2014 erwartet Coface nach wie vor eine schwierige Kreditversorgung und die Zahlungsschwierigkeiten der Unternehmen könnten zu einer Belebung des Schattenbankenmarktes führen.

Gegenüber dem Vorjahr wurde ein Anstieg von 5% derjenigen Unternehmen festgestellt, welche ihre Gelder verspätet erhalten haben. Knapp die Hälfte der betroffenen Unternehmen berichteten darüber hinaus über einen Anstieg der Beträge. Ca. 1/5 der Unternehmen mussten länger als 90 Tage auf ihr Geld warten. Wird das Zahlungsziel gar um 6 Monate überzogen, liegt die Wahrscheinlichkeit gemäss Coface bei 80%, dass mit einem Ausfall zu rechnen ist. Steigen die verzögerten Aussenstände auf mehr als 2% des Umsatzes, so können diese Unternehmen in Liquiditätsprobleme geraten. Von den befragten Unternehmen überschritten ca. 33% diese 2-Prozent-Schwelle. Die Coface sieht in dieser Entwicklung ernste Anzeichen für wachsende Liquiditätsprobleme bei einer Vielzahl chinesischer Unternehmen und somit steigende Ausfallrisiken bei Lieferanten und finanzierenden Banken und Institutionen.

Da kleinere Unternehmen kaum Zugang zum regulären Bankenmarkt und somit zu einer notwendigen Kreditversorgung haben wächst das Schattenbankensystem. Die Spezialisten der Coface für den Asien-Pazifik-Raum erwarten allgemein steigende Finanzierungskosten, wobei die Zinsen auf dem Schattenbankenmarkt sowieso schon hoch sind. Dies verschlimmert die Liquiditätslage noch weiter.

Während in den Medien über steigende Arbeitskosten und die Aufwertung des Renminbi berichtet wird, macht einem Grossteil der befragten Unternehmen eher das verlangsamte Wachstum und die Kreditknappheit Sorgen.

Knapp ¼ der Unternehmen (2012 – 18%) arbeiten mittlerweile mit einer Kreditversicherung, da sie die Forderungen zum Teil als das wichtigste Vermögen des Unternehmens ansehen. Dies, da ohne Zahlungsziele kaum noch Geschäfte zu machen sind. Die Überwachung dieser Zahlungsziele könne aber nur durch ein ordentliches Kreditmanagement gewährleistet werden, so die Coface.

Lesen Sie hier den kompletten Bericht zum Forderungsausfallrisiko in China