Der Kreditversicherer Euler Hermes hat in seinem aktuellen „Economic Outlook“ (Nr. 1198, vom August 2013) die Entwicklung, Chancen und Probleme des Mittelmeerraumes aufgezeigt. Dabei kommt der Kreditversicherer zu dem Ergebnis, dass die mittelfristige Entwicklung positiv ist, wobei immer große regionale Unterschiede zu beachten sind.

Der Mittelmeerraum verbindet Europa mit Afrika und Asien und umfasst ca. 30 Länder. Das Wachstum soll in diesem Wirtschaftsraum in diesem Jahr 0,4% betragen, im kommenden Jahr allerdings schon 1,8%. Diese positive Entwicklung ist im weltweiten Vergleich jedoch immer noch ein schwaches Ergebnis, denn weltweit soll die Wirtschaft in diesem Jahr um 2,3% wachsen. Die Wachstumsaussichten zeigen bereits eine typische Eigenschaft dieses Wirtschaftsraumes. Es bestehen zwischen den Ländern große regionale Unterschiede. Die Wirtschaft der Länder außerhalb der EU soll in diesem Jahr um 3,0 % wachsen, die Länder in der Eurozone müssen ein Ergebnis von -1% Wachstum verkraften. Das Wirtschaftswachstum außerhalb der Eurozone wird vor allem durch die Türkei, Saudi Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten vorangetrieben. Im Jahr 2014 sollen die Wachstumsraten dann zulegen.

Weiterhin zeigt der Kreditversicherer auf, dass der Mittelmeerraum ein hohes Handelspotenzial besitzt. Der Zugang zu den Seewegen erhöht die Möglichkeiten des internationalen Handels. Weiterhin bietet die gute Infrastruktur Chancen für gute Exportergebnisse und Wettbewerbsfähigkeit. Dies stellen die lang anhaltenden Chancen des Mittelmeerraumes dar, das Wirtschaftswachstum voranzutreiben. Die südeuropäischen Länder sollen von der Dynamik des Mittelmeerraumes in der Weise profitieren, dass sie das Verbindungsglied zum restlichen Europa darstellen und so die Rezession überwinden können. Unternehmen im Mittelmeerraum sind dem internationalen Handel gegenüber sehr offen (56%). Weltweit beträgt dieser Prozentsatz 50%, während die Eurozone in diesem Bereich eher verschlossen ist.

Jedoch zeigt der Kreditversicherer zwei Probleme dieses Wirtschaftsraumes auf. Zum einen ist der Handel zwischen den Regionen sehr begrenzt. Der Handel sank von 27% auf 25%. Weiterhin ist die nordafrikanische Wirtschaft in hohem Maße abhängig von der Eurozone, sodass die hier gemeldeten schwachen Wachstumszahlen, neben den politischen Unsicherheiten, auch auf der Eurokrise beruhen. Somit kann sich die nordafrikanische Wirtschaft im Umkehrschluss auch erst wieder mehr erholen, sobald sich die Eurozone von der Krise erholt hat.

Hier gelangen Sie zur Homepage des Kreditversicherers: www.eulerhermes.de