Der Kreditversicherer Euler Hermes hat in einer Medienmitteilung vom 25. Juli 2013 die Weltwirtschaft und ihre Entwicklung zusammengefasst.

Dabei kommt der Kreditversicherer zu dem Ergebnis, dass sich das Weltwirtschaftswachstum in diesem Jahr auf 2,4% verlangsamen wird und erst 2014 leicht  3,1%, zulegen wird. Auffällig dabei ist, dass sich die Kluft zwischen den USA (moderates Wachstum) und der Eurozone (zunehmend rückläufiges Wachstum) verstärken wird. Weiterhin gibt es eine Umkehrung der Wachstumsraten, die in Japan ansteigen und in China absinken wird.

Die Schweiz weist ein solides Wachstum auf. Im ersten Quartal 2013 konnte sie ein Wachstum von 0,6% verzeichnen, im vierten Quartal 2012 eines von 0,4%. Dies stellt ein beachtliches Wachstumspotenzial, angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise, dar. Dabei ist vor allem der private Konsum stark, während der Export und die Investitionen keine so guten Ergebnisse erzielen konnten. Der Kreditversicherer rechnet mit einem BIP-Wachstum im Jahr 2013 von 1,3%, im Jahr 2014 von 1,5%.

Die Eurozone gelangt immer tiefer in die Rezession. Das Wachstum sank nun schon das sechste Quartal in Folge (1. Quartal 2013: -0,6%). Weiterhin bleiben die Aussichten aufgrund der Haushaltskonsolidierung und des angespannten Geschäftsklimas düster. Erst im kommenden Jahr wird mit einem moderaten Aufschwung von 0,8% gerechnet. Euler Hermes macht deutlich, dass er Maßnahmen der EZB oder der Regierung für notwendig erachtet, die zur Verbesserung der Unternehmensfinanzierung führen, um so den Investitionszyklus in Gang zu bringen.

Weiterhin verzeichnen die BRIC-Staaten ein nachlassendes Wachstum. In China führt die Neuausrichtung der Wirtschaft, weg von ausländischen Wachstumsmotoren hin zu inländischen, zu einem Rückgang der Wachstumsraten. Für 2013 wird eine Rate von 7,7%, für 2014 eine von 7,9% erwartet. Allerdings weist der Kreditversicherer darauf hin, dass die Neuausrichtung einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Zudem müssen die BRIC-Staaten insbesondere die Bekämpfung der Inflation vorantreiben, sowie das Anlegervertrauen zurückgewinnen. Dies gilt vor allem für Russland, Brasilien und Indien, wo die Regulierungsmaßnahmen schwierig und die Governance-Indikatoren schwach sind.

USA und Japan weisen beide eine Erholung auf. In den USA ist vor allem der private Konsum sehr dynamisch, der zu einem Wachstum im ersten Quartal 2013 von 0,6% führte. Auch in Japan wurde eine Wachstumsrate von 1% im ersten Quartal erreicht, die ebenfalls auf dem privaten Konsum und einer aggressiven Währungspolitik beruht. Das Wachstum der USA soll 2013 bei 1,5% liegen, 2014 schon bei 2,7%. Für Japan werden mit Werten von 1,6% für 2013 und 1,4% für 2014 gerechnet.

Zuletzt weist der Kreditversicherer noch auf ein Problem hin, das sich in jüngster Zeit immer mehr verstärkt hat: die Entkopplung der Finanzwelt von der Realwirtschaft.
Mittelfristig könnte die Weltwirtschaft wegen der Entkopplung der Wachstumssäulen, also den regionalen Handelsbeziehungen, der Haushaltspolitik und der Regulierungsbehörden, „am Scheideweg“ angelangen.
Trotz einer expansiven Währungspolitik setzt sich die Entkopplung von der Finanzwelt und Realwirtschaft weiter fort. Obwohl sich die finanziellen Variablen der Industrieländer verbessern, bleiben die Entwicklungen weiterhin volatil und vollkommen ohne Bezug zu den makroökonomischen Signalen.

Viele Länder versuchen nun Abhilfe dagegen zu schaffen, indem sie die Geldpolitik lockern. Leider sind die Konjunkturdaten weiterhin enttäuschend, sowohl die der Industrie- als auch der Schwellenländer. Dies lässt den Kreditversicherer befürchten, dass sich die Geldpolitik der Zentralbank mit einer wenig expansiven Haltung auf den Kreditmarkt und die Realwirtschaft auswirken wird. Es besteht dann das Risiko, dass sich die geringe Nachfrage und die rückgängigen Preise gegenseitig verstärken.

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