Die Coface befasst sich in einer Pressemeldung vom 5. Juli 2013 mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Italien.

Italien stellt die stärkste industrialisierte Volkswirtschaft in der Eurozone dar. Allerdings steckt Italien in einer tiefen Krise. Das BIP ging nun das siebte Mal in Folge zurück. Die Wirtschaftsleistung sank 2012 um 2,4%, in diesem Jahr wird mit einem Rückgang von 1,7% gerechnet. Die geringe Kaufkraft und die hohe Arbeitslosigkeit lassen so den privaten Konsum zusammenbrechen. Dazu kommt, dass dadurch eine langfristige Gefährdung entsteht, da so eine schwache Geschäftstätigkeit und eine fehlende Innovation gefördert werden. Positiv zu erwähnen ist die gute Exportdynamik Italiens, die allerdings nicht in Lage war, die schlechte Inlandsnachfrage zu kompensieren.
Italien befindet sich in einem Teufelskreis. Der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit bei Preis und Qualität führt zu geringen Margen was wiederum die Konkurrenzfähigkeit reduziert.

Als weiteres sehr akutes Problem stellt sich die Zahlungsmoral der italienischen Unternehmen dar. In Italien war das Zahlungsverhalten immer schon schlechter als in anderen Ländern. 2007 war die Nichtzahlungsquote sieben Mal höher als in Frankreich. Trotzdem weitet sich die Schere aktuell immer mehr aus. Das schlechte Zahlungsverhalten basiert unter anderem auf den Rekordeinbrüchen bei Margen. Die Profitabilität und Verschuldung sind so wie in anderen Ländern auch. Allerdings führt der Einbruch der Margen zu einer geringen Investitionsfähigkeit was wiederum die Abhängigkeit von Bankkrediten erhöht, die in diesen Zeiten sehr zurückhaltend vergeben werden. Der schlechte Cash-flow erhöht somit das Insolvenzrisiko. Dieses Risiko ist in Italien höher als in anderen Ländern, da hier hauptsächlich kleine Unternehmen, mit weniger als 10 Arbeitern, am Markt tätig sind. Sie trifft ein schlechter Cash-flow sehr. Auffällig in Italien ist auch, dass die öffentliche Hand sehr unpünktlich zahlt. Durchschnittlich braucht sie 170 Tage, um ihrer Verbindlichkeit nachzukommen.

Alle diese Probleme, die zum einen auf der Eurokrise basieren aber auch grundlegende Strukturprobleme darstellen, haben dazu geführt, dass die italienische Wirtschaft in einen Teufelskreis geraten ist, der sich unter anderem in einem schlechten Zahlungsverhalten zeigt.

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