Die Coface berichtet in einer Pressemeldung vom 22.Juli 2013, dass sich die wirtschaftlich einst so gute Situation in Brasilien verschlechtert hat.

Brasilien stellt das Vorzeigeland der Schwellenländer dar. Es hat die Krise 2009 mit Bravour gemeistert und erzielte hohe Wachstumsraten.

Heute prägen gesellschaftliche Proteste, die sich gegen Ungleichheiten richten, das Bild. Das Problem ist, dass das brasilianische Wachstum vom Konsum getrieben wurde. Dieses Modell brach nun zusammen. Brasilien erreicht nur noch Wachstumsraten unter 3%, was die schlechteste Rate unter den BRIC-Ländern darstellt. Zugleich steigt die Inflationsrate.

Dies führt dazu, dass nun die Lebensunterhaltskosten und Produktpreise steigen („brasil cost“). Zudem werden nun Strukturprobleme sichtbar: der Druck auf dem Arbeitsmarkt, die unzureichende Produktivität, der Fachkräftemangel und die wackelige Infrastruktur. Diese Probleme führen nun zu einer großen gesellschaftlichen Unzufriedenheit, die sich in Protesten zeigt. Als Lösung führt die Coface an, mehr Wert auf die Bildungs-Gesundheits-und Strukturreformen zu legen.

All diese Probleme haben auch Auswirkungen auf den brasilianischen Markt. Die Coface stellt fest, dass hohe Zinsen die Unternehmen belasten und sie so in Schwierigkeiten geraten, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen. Ebenso stellt das „brasil cost“ ein Problem für die Branchen dar, denn die Energiekosten belasten die Stahlindustrie und der Lohndruck schlägt sich auf die Wettbewerbsfähigkeit nieder.

Trotzdem bleibt Brasilien attraktiv. Die Coface vergibt das Länderrating A3 (ebenso wie bei China und Polen) und weist auf zwei Vorteile hin. Zum einen erfährt das Unternehmensgefüge eine hohe staatliche Unterstützung und zum anderen bleibt die Nachfrage aus der Mittelschicht hoch.

Lesen Sie hier die gesamt Pressemeldung: http://www.coface.ch/CofacePortal/ShowBinary/BEA%20Repository/CH/de_DE/documents/Mailing_docs/New_Presse_Brasilien_Juli%202013_final_DE