Der BDI-Konjunkturreport hat in seiner 3. Ausgabe (vom 19.7.2013) die Entwicklung der einzelnen Brachen betrachtet.

Die Automobilindustrie profitiert vom Wachstum der weltweiten Pkw-Nachfrage. Hier ist vor allem ein Anstieg bei der Zulassung von Neufahrzeugen zu verzeichnen. In China wurde ein Marktanteil von über 30% erreicht, wobei hier das prognostizierte Volumen der Pkw bei 14,6 Mio. liegt. Der europäische Markt ist schwach. Hier wurde im ersten Halbjahr ein Rückgang von 7% verzeichnet. Während momentan die Auslandsproduktion steigt, lässt sie im Inland immer mehr nach. Positiv ist zudem, dass die Exporte in die USA und nach Großbritannien weiter zunehmen.

Die Bauindustrie musste im ersten Quartal 2013 einen Umsatzrückgang von 10% verkraften. Dies lag am langen und harten Winter. Die Auftragseingänge gingen in dieser Zeit lediglich um 3% zurück. Der Auftragsbestand stieg bis März auf den historischen Höchststand von 27,2 Mrd. €. Die Flutkatastrophe, die einige Teile Deutschland heimgesucht hat, wird wohl auf die Bauhauptbranche wenige Auswirkungen haben. Alles in allem wird mit einem Umsatzplus von 2% im Bauhauptgewerbe für dieses Jahr gerechnet. Dies entspricht dem Vorjahresniveau.

Die Branche der Baustoffe / Steine / Erden weist ein stabiles Geschäftsklima auf. Der Produktionsindex ist allerdings bis Mai um 8,3% gesunken, was vor allem auf dem harten Winter beruht. Die Aussichten sind trotzdem weiterhin positiv. Grund hierfür ist die hohe Nachfrage beim Wohnungsbau und die guten Aussichten für den gewerblichen Bau.

Die Chemieindustrie leidet unter der schwachen weltwirtschaftlichen Entwicklung, die keinen Schwung, sonder eher eine Stagnation der Produktion bis Juli hervorgerufen hat. Allerdings kompensiert auch hier die hohe Auslandsnachfrage die schwache Inlandsnachfrage, wodurch der Umsatz stabil bleibt. Trotzdem bleiben die Aussichten für das 2. Halbjahr 2013 eher trüb. Die Produktion soll um 1,5% steigen, ein ebenso hoher Anstieg wird für den Umsatz erwartet.

Die Elektro-/Elektronikindustrie verzeichnet ebenso weniger Auftragseingänge als noch im Vorjahr. Die Ordereingänge erweisen sich als sehr volatil, da sie im Inland um 2,3% zurückgegangen sind, während sie im Ausland um 0,9% gestiegen sind. Der Umsatz ging bis Mai um 4,4% zurück, gemessen an dem des Vorjahres. In der Eurozone wurden 9,6% weniger Umsätze erzielt. Die Produktion sank im gleichen Zeitraum um 4,4%. Trotzalledem sind die Geschäftserwartungen weiterhin positiv, da verbreitet von einer anziehenden oder gleichbleibenden Entwicklung ausgegangen wird.

Die Immobilienindustrie weist weiterhin ein gutes Klima auf. Sie profitieren vor allem vom niedrigen Zinsniveau in Europa. Als einziges Problem stellt sich hier die Politik dar, die mit Mietbremsen der Branche schaden könnten. Somit hängt die Entwicklung u. a. von der Bundestagswahl im September ab.

Die IT- und Telekommunikationsbranche weist positive Geschäftsaussichten auf. Hier wurden steigende Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, also im ersten Halbjahr 2012, erzielt. Die Umsätze stiegen um 5% an. Lediglich der Außenhandel zeigt eine leicht negative Entwicklung auf, indem hier die Exporte um 7% zurückgegangen sind. Vor allem der Rückgang von Consumer Electronics ist hier negativ zu erwähnen. Hier sanken Im- und Exporte um 20%.

Die Branche der Maschinen-/Anlagenbauer musste einen Produktionsrückgang von 4,1% verkraften. Dies lag aber vor allem daran, dass im Vorjahr ein sehr hohes Produktionsniveau erreicht werden konnte. Im Zeitraum von Januar bis Mai 2013 sanken die Auftragseingänge leicht um 1%, während die Inlandsnachfrage um 6% zurückging. Die Prognose für die Maschinenproduktion 2013 liegt bei -1%. Trotzdem erwarten die Akteure ein Produktionswachstum im zweiten Halbjahr dieses Jahres.

Zuletzt musste die Stahlbranche einen Produktionsrückgang von 1 % im ersten Halbjahr 2013 verkraften. Die Kapazitätsauslastung lag bei lediglich 85%. Diese Unterbelastung, die in weiten Teilen Europas problematisch war, führte zu einem intensiven Wettbewerb, der die Branchensituation erheblich erschwert. Das Geschäftsklima ist seit 2 Jahren eher schlecht. Es ist im Moment keine Trendwende ersichtlich. Trotzdem wird von einer besseren Entwicklung im zweiten Halbjahr dieses Jahres ausgegangen.

Lesen Sie hier den ausführlichen und vollständigen Branchenreport: http://www.bdi.eu/rd-EXT/konjunktur/Ausgabe_03_19072013.html#seite9