Der BDI-Konjunkturreport (Ausgabe 3 vom 19.7.2013) hat die Entwicklung der Weltwirtschaft und des Welthandels unter die Lupe genommen. Dabei kommt sie vor allem für die EU zu einem eher ernüchternden Ergebnis.

Allgemein gesprochen nimmt die Weltwirtschaft langsam Fahrt auf. Die globale Industrieproduktion ist im Vergleich zum 4. Quartal 2012 um 0,9% gestiegen. Positiv sind hier vor allem Japan und die USA zu erwähnen. Die Schwellenländer konnten einen starken Anstieg verzeichnen, büßten aber in der letzten Zeit an Dynamik ein, so der BDI.
Der IWF geht von einem Wachstum der gesamten Volkswirtschaft um 1,2% für dieses Jahr, und von 2,1% für das kommende Jahr aus. Das Wachstum der Schwellenländer wird in diesem Jahr mit 5% beziffert, für das kommende Jahr erwartet der IWF ein Wachstum von 5,4%. Dabei erwartet der IWF vor allem in Asien und Indien ein hohes Wachstum, welches in diesem Jahr bei 7,8% bzw. 5,6% und im kommenden Jahr bei 7,7% bzw. 6,3% liegen soll. Lediglich in Brasilien und Russland kann man eine nachlassende Wachstumsdynamik verzeichnen.
Alles in allem wird sich die Ausweitung des Welthandels weiter fortsetzten. Im ersten Quartal dieses Jahres wuchs der Welthandel um 0,7%, was eine gleichbleibende Wachstumsrate wie im 4. Quartal 2012 darstellte. Für 2013 erwartet der IWF ein Wachstum von 3,1%, für das kommende Jahr eines von 5,4%.

In den USA gerät die Wirtschaft langsam wieder zurück auf den Wachstumspfad. Die amerikanische Wirtschaft wuchs im letzten Quartal 2012 um 0,1%, im ersten Quartal dieses Jahres sogar um 0,6%. Der Winter war allerdings geprägt von der „fiskalischen Klippe“, also von Kürzungen des Staatshaushaltes. Diese Kürzungen wurden allerdings vom privaten Konsum mehr als nur kompensiert. Der steigende private Konsum basiert unter anderem auf einer günstigen Einkommensentwicklung. Die Aussichten für die amerikanische Wirtschaft sind gut, es wird erwartet, dass die US-Konjunktur noch weiter anziehen wird. Dies lässt sich auf die steigende Zahl der Auftragseingänge, dem steigenden Verbrauchervertrauen oder der Belebung des Arbeitsmarktes ableiten. Für 3013 erwartet der BDI ein BIP-Wachstum von 1,7% für das kommende Jahr mit einem Wachstum von 2,7%.

Eine ebenso gute Entwicklung prognostiziert der BDI für Japan. Hier hat die Wirtschaft deutlich an Fahrt aufgenommen. Sie stieg im ersten Quartal 2013 um 1% gegenüber zum Vorquartal. Auch hier sind vor allem die guten privaten Konsumausgaben zu erwähnen. Ebenso ist der Außenbeitrag nach 4 negativen Quartalen in Folge wieder positiv. Problematisch ist, dass die Unternehmensinvestitionen das 5. Quartal in Folge rückläufig sind. Weiterhin ist fraglich ob die begonnene Politik von Premierminister Abe, die im Moment so gute Auswirkungen hat, auch langfristig Erfolg hat. Sie birgt viele Gefahren. Diese Unsicherheit zeigt auch die volatile Entwicklung des Aktienmarktes. Der IWF rechnet hier mit einem Wachstum für 2013 von 2,0% und für das kommende Jahr 2014 von 1,2%.

Die EU bleibt weiterhin das Sorgenkind. Die Wirtschaft sank im 4. Quartal 2012 um 0,6% und im ersten Quartal 2013 um weitere 0,2%. Das BIP stieg im ersten Quartal 2013 in allen EU-Mitgliedstaaten, die nicht zum Euroraum gehören, um 0,3%. Im Euroraum sank das BIP um 0,2%, was den 6. Rückgang in Folge darstellt. Lediglich Deutschland, Belgien und die Slowakei konnten leichte Zuwächse verzeichnen. 4 von 5 der größten Volkswirtschaften, die für fast 85% der Wirtschaftskraft stehen, befinden sich nach mind. 2 negativen Quartalszuwächsen in der Rezession. In Spanien und Italien sank die Wirtschaftsleistung um 0,5%, in Frankreich um -0,2%. Nur Großbritannien scheint die Krise überwunden zu haben. Hier stieg die Wirtschaftsleistung um 0,3% an. Alles in allem sind hier kaum Signale zu verzeichnen, die auf eine baldige Verbesserung der Situation hindeuten. Die Kommission rechnet in diesem Jahr mit einer Wirtschaftsleistung, die im Euroraum um 0,4% und in der EU um 0,1% abnehmen wird. Für das kommende Jahr rechnet die Kommission mit einem Wachstum von 1,2% im Euroraum einem von 1,4% in der EU.

 

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