Die Coface hat in einer Pressemeldung vom 26.6.2013 ihre Länderrisiken einer Neubewertung unterzogen, deren Ergebnisse sie veröffentlicht hat. Die Coface wendet ein Bewertungssystem mit sieben Bewertungsstufen an. Sie beginnt bei A1 bis A4, dessen Bewertungen den Investmentgrades entsprechen, gefolgt von B, C und D, die ein mittleres bis hohes Risiko darstellen.

Da die angekündigten Haushalts-und finanzpolitischen Programme den privaten Konsum in Japan angekurbelt haben, hat die Coface Japan, dessen Bewertung bei A1 liegt, aus der Beobachtung für eine Abwertung genommen. Dies basiert auch auf der positiven Wirkung des abgewerteten Yen, der die Exporte antreibt, wodurch sich das Wirtschaftsklima verbessert, wodurch der BIP um 1,4% wachsen soll.

Island wurde auf A3 herauf gestuft. Als Gründe nennt die Coface das kräftige Wachstum, das im ersten Quartal dieses Jahres bei 3,8% lag, sowie die Stabilisierung der Arbeitslosenquote und der Rückgang der Inflation.

Irland findet einen langsamen Weg aus der Bankenkrise heraus. Die Inlandsnachfrage steigt, der Leistungsbilanzüberschuss ist ordentlich und das Wachstum soll wie auch im vergangenen Jahr bei 0,9% liegen. Da die Reform-und Sparprogramme der Troika ohne Störungen ihre Wirkungen entfalten konnten, sollten sie Ende 2013 erfolgreich abgeschlossen werden können. Die Coface bewertet Irland mit A4 – Ausblick positiv.

Die Neubewertung der Länderrisiken hatte für Südafrika leider keinen positiven Ausgang. Coface stufte das Land auf A4 herab, was auf dem verhaltenen Wachstum von unter 3% in diesem Jahr liegen wird beruht. Weiterhin hat das Land mit einer sehr hohen Privatverschuldung, Inflation und Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Weiterhin kämpft die Wirtschaft mit den Auswirkungen der Rezession in Europa und sozialen Spannungen der Bürger, die auf enttäuschten Hoffnungen beruhen.

Ebenso hat Tunesien mit sozialen und politischen Spannungen zu kämpfen, wodurch es in die Risikokategorie B eingestuft wurde. Hier wurden die Parlaments-und Präsidentenwahlen sowie die Ausfertigung der Verfassung verschoben. Weiterhin sind die Auslandskonten und die Währungsreserven knapp.

In Europa leiden besonders die Tschechische Republik und Slowenien unter dem wirtschaftlichen Abschwung, wodurch beide in die Risikokategorie A4 eingestuft wurden. Das Hauptproblem in Tschechien stellt vor allem die hohe Langzeitarbeitslosigkeit, mit 37% der Bevölkerung, dar. In Slowenien beträgt die Verschuldung der Unternehmen 85% des BIP, wodurch viele dieser Unternehmen insolvenzgefährdet sind. Polen steht nicht vor einer Rezession, die Verlangsamung stuft die Coface als zyklisch ein. Da die Wirtschaft in Zukunft von der expansiven Geldpolitik profitieren wird, kann das Land in A3, und nun auch ohne „negative Watch“ eingestuft werden.

Positiv zu erwähnen ist noch, dass es die Philippinen mit Erreichen des A4, erstmals aus einer B-Kategorie herausgeschafft haben. Dies basiert unter anderem auf sehr guten makroökonomischen Daten und einem guten Wirtschaftswachstum, das im ersten Quartal dieses Jahres bei 7,8% lag.

Lesen Sie hier die aktuelle Länderbewertung: http://coface-medien.de/de/medienportal/artikelseite/detail/26/6/2013/coface-neue-laenderbewertungen.html