Der Start in das Jahr 2013 verlief aus Sicht der deutschen Konjunktur alles andere als gelungen. Es wurde, so die IKB in ihrem aktuellen „IKB Barometer vom Juni 2013, lediglich ein Minimalwachstum der Wirtschaft von 0,1% erreicht, nachdem das Abschlussquartal des letzten Jahres auf 0,7% nach unten revidiert wurde. Mithin passt die IKB ihre Prognose für das laufende Jahr um 0,2% nach unten an, und geht somit von einem Wachstum von lediglich 0,6% aus. Für das kommende Jahr prognostiziert sie ein Wachstum von 2,0%.

Die Ausgangssituation für ein gutes Wachstum in diesem Jahr ist eher schlecht. Außer dem privaten Konsum, der um 0,8% wuchs und so die „technische Rezession“ in Deutschland verhinderte, gab es sonst keine Wachstumsimpulse aus anderen Branchen. Weder der staatliche Konsum, noch die Exportleistungen setzten im ersten Quartal 2013 positive Impulse. Dazu kam noch das schlechte Wetter, das vor allem der Baubranche schwer zu schaffen machte. Positiv in diesem Zeitraum waren lediglich die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen, die leicht um 0,5% anstiegen. Dies könnte man als Anzeichen dafür sehen, dass die Talsohle überwunden ist, und auch die Risikobewertung der Eurokrise und die verbundene Absatzperspektive nicht mehr so negativ eingeschätzt werden.

Dieser schlechte Start ins Jahr wurde allerdings im 2. Quartal schon leicht verbessert. Die Geschäftserwartungen der Unternehmen steigen, Auftragseingänge werden dynamischer und jeden Monat sind Zuwächse bei der Bestelltätigkeit zu verzeichnen. Ebenso zogen die Industrieproduktion und die Exporte stark an. Im März wurde bereits ein Anstieg der Fertigung der Industrie von 1,2% gemessen, im April wurde dieses Ergebnis, mit einem Wachstum von 1,8%, sogar noch übertroffen. Die Erzeugung im Baugewerbe profitierte von einem Nachholeffekt nach dem langen Winter  und legte mit 6,7% deutlich zu. Ähnlich gute Ergebnisse weisen auch das verarbeitende Gewerbe (ohne Bau) mit einem Wachstum von 1,5% im April und 1,2% im März auf, parallel legte die Produktion von Investitionsgütern um 4% zu. Der Export wuchs um 1,9%, was vor allem auf eine erhöhte Anfrage außerhalb der EU zurückzuführen ist. Der Import legte um 2,3% zu.

Der Jahresausblick der IKB zeigt, dass sich das Wachstum zur zweiten Jahreshälfte beruhigen soll. Ziel müsse es sein, die Exportschwäche zu überwinden. Positiv hierfür sind die vermehrten Auslandsaufträge, die allerdings noch hinter dem Niveau der Vorjahre zurückbleiben. Weiterhin sieht die IKB eine gewisse Abhängigkeit Deutschlands von der Nachfrage aus Drittländern, da sie nicht mit positiven Impulsen aus den EU-Ländern, vor 2014, rechnet.

 

Lesen Sie hier das IKB-Barometer von Juni 2013: https://www.ikb.de/branchen-maerkte/konjunktur-und-zinsperspektiven/