Die IKB hat in ihrem Barometer vom 10.5.2013 die aktuelle Situation in der Eurozone analysiert, und alternative Lösungswege zur Überwindung der Schuldenkrise aufgezeigt.

Zu Beginn unterscheidet die IKB, wie viele andere auch, zwischen den PIIGS-Ländern und dem Rest. Dabei weisen PIIGS-Länder oftmals eine eskalierende Staatsschuldenquote auf, wie Zypern oder Slowenien. Meistens handelt es sich um Länder, deren Pro-Kopf-Einkommen, im Vergleich zu anderen Euroländern, gering ist. Aufgrund ihrer Fiskalpolitik und ihres Wachstumsmodells trifft sie eine Rezession, wie die im Jahr 2008, besonders schwer.
Nun schlägt die IKB vor, das potenzielle Ausfallrisiko eines Staates nicht mehr anhand des Schuldenniveaus zu bewerten, sondern vielmehr die wirtschaftliche Entwicklung und den momentanen konjunkturellen Ausblick zugrunde zu legen. Damit rückt das Kriterium des Wirtschaftswachstums in den Vordergrund, welches die IKB als Grundstein für eine erfolgreiche Konsolidierung ansieht. Dieses Kriterium ermöglicht der IKB nun, die Euroländer nochmals in zwei Gruppen zu unterteilen.

Zum einen gibt es eine Gruppe von Ländern, deren BIP unterhalb des Vorkrisenniveaus liegt, und dessen Wirtschaftsleistung abnimmt. Hier ist eine Verschlechterung der Schuldentragfähigkeit des Staates und des Privatsektors zu verzeichnen. Ebenso ist die gesellschaftliche Unterstützung gering, die Arbeitslosenquote hingegen doppelt so hoch, verglichen mit der Zeit vor der Wirtschaftskrise. Zu dieser Gruppe gehören Länder wie Slowenien, die Niederlande oder auch Finnland. Sie alle weisen ein extrem hohes Haushaltsdefizit auf.
Zu der zweiten Gruppe werden Länder hinzugezählt, deren BIP-Wachstum über dem Vorkrisenniveau liegt. Hier ist die Arbeitslosenquote stabil geblieben. Sie haben oftmals einen grundsätzlichen Beitrag zur Verbesserung der Schuldentragfähigkeit geleistet. Zu dieser Gruppe gehört auch Frankreich. Allerdings zeigt das Beispiel Frankreichs, dessen Wirtschaft stagniert, dass die Gefahr sehr hoch ist, von der zweiten in die erste Gruppe abzurutschen, wodurch sich die Probleme summieren und verstärken.

Beide Möglichkeiten der Gruppierungen zeigen vor allem, nach Ansicht der IKB; eins: Eine erfolgreiche Konsolidierung braucht Wachstum. Eine anhaltende Schrumpfung der Wirtschaft wird jede Fiskalpolitik, früher oder später, an den Rand ihrer Tragfähigkeit bringen. Dies gilt auch für das Bankensystem. Mithin mahnt die IKB an, den Fokus von einzelnen Maßnahmen, die „Problemländer“ retten sollen, namentlich der ESM, wegzunehmen, hin zu einer Fokussierung auf eine einheitliche Wachstumspolitik. Das Wirtschaftswachstum stellt das Fundament der Eurozone dar. Mithin braucht die EU keine Schulden-/Defizitquote, sondern einheitliche Wachstumsziele, um Länder aus der Schuldenkrise zu befreien, und gleichzeitig zu verhindern, dass wirtschaftlich gute Länder, vermehrt in die Krise hineinrutschen. So wird, laut IKB, der Erhalt der Eurozone gesichert.

Lesen Sie hier das IKB Barometer: http://download.ikb-news.de/Barometer_Mai_2013.pdf