Die Finanz-und Wirtschaftskrise hat auch Auswirkungen auf die Unternehmensfinanzierung gehabt. Dies berichtet die IKB in ihrem Newsletter vom März (IKB-Unternehmer Thema März 2013).

Die IKB stellt zu Beginn fest, dass die Unternehmen ihre Verschuldung nur geringfügig ausgeweitet haben (2011 um rund 4 Mrd. € und 2012 um rund 9 Mrd. €). Die Neuaufnahme von Krediten blieb gering, sodass auch Ende 2012 der Wert der aufgenommenen Kredite noch mehr als 30 Mrd. € unter dem Niveau von Ende 2008 lagen. Gleichzeitig stellt die IKB fest, dass es keine Angebotsverknappung von Krediten zu verzeichnen gab. Lediglich seit etwa Mitte 2012 haben sich die Anforderungen zur Kreditbewilligung ein wenig verschärft, was auf die schwächere Konjunktur zurückzuführen ist. Im Bankensektor wurde eine unterschiedliche Entwicklung festgestellt. Während Sparkassen und Kreditgenossenschaften ihre Kreditvergaben ausgeweitet haben, stagnierte größtenteils die Kreditvergabe bei den privaten Banken. Lediglich die Landesbanken reduzierten ihren Bestand an Unternehmenskrediten.
Die Investitionstätigkeit der Unternehmen wurde seit der Finanzkrise nur vorsichtig ausgeweitet. Obwohl das BIP seit 2000 um fast 30% gestiegen ist, waren die Investitionen 2012 rückläufig. Ebenso war auch die Akquisitionstätigkeit zurückhaltend, sodass nur kleinere Transaktionen vorgenommen wurden. Das Transaktionsvolumen blieb deutlich hinter dem der letzten Jahre zurück. Die IKB zeigt zudem auf, dass Unternehmen die Krise auch als Chance gesehen haben, um ihre Effizienz dauerhaft zu verbessern.

Alles in allem wurde ein lediglich moderater Anstieg des Finanzierungsbedarfs festgestellt. Doch dies erklärt die verhaltene Kreditentwicklung nicht vollständig. Die IKB stellt fest, dass Unternehmen vermehrt eigene Mittel in ihre Finanzierungspläne eingebaut haben. So wurde ein hoher Selbstfinanzierungsspielraum geschaffen und auch genutzt. Zudem wurde in den letzten Jahren verstärkt auf Liquidität zurückgegriffen, die zu Beginn des Aufschwungs aufgebaut wurde. Der starke Rückgriff auf die Eigenmittel hat dazu geführt, dass, ungewöhnlicherweise, die Eigenkapitalquote in den letzten Jahren stabil geblieben ist, bzw. leicht anstieg. Dies basiert teilweise auch auf der Aufnahme von externem Eigenkapital. Zwar blieb die Zahl der Börsengänge gering (lediglich 20 zwischen 2011 und 2012), allerdings wurde oftmals eine Kapitalerhöhung vorgenommen. Auffallend für die IKB ist auch, dass sich immer mehr Alternativen zulasten der Bankkredite entwickelt haben. Dabei stellen vor allem Unternehmensanleihen eine gute Alternative für Großunternehmen und größere Mittelständler da. Dies erklärt auch, warum die Anzahl der Unternehmensanleihen seit Jahren tendenziell zunimmt, und der Umlauf von Bankschuldverschreibungen rückläufig ist. Diese Tendenz weg von der klassischen Kreditfinanzierung erklärt die IKB mit der Erwartung vieler Unternehmen, dass die Regulierungsmaßnahmen im Bankensektor zukünftig noch zunehmen, und damit die langfristigen Kreditaufnahmen erschweren und verteuern wird. Dies stellt auch einen Grund dar, warum vor allem für den gehobenen Mittelstand Schuldscheindarlehen an Attraktivität gewinnen. Vorteilhaft ist, dass das Unternehmen ihren Kreis der Finanzpartner erweitern kann, und ihre Finanzierung somit auf einer breiteren Basis fußt. Zudem kann mit einem vergleichbar geringen Aufwand ein langfristiges Finanzvolumen generiert werden.

Alles in allem zeigt die IKB auf, dass die Finanz-und Wirtschaftskrise die Finanzierungsmuster der Unternehmen, teils nachhaltig, verändert hat. Dabei gewinnen Alternativen zum klassischen Kreditgeschäft an Bedeutung. Zukünftig wird sich wohl ein vielfältiges Muster an Möglichkeiten der Unternehmensfinanzierung bieten.

 

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