In der Aprilausgabe des IKB-Barometers wird die Frage aufgeworfen, ob die EZB ihre Politik ändern muss, wie es beispielsweise die japanische Notenbank und die Bank of England in der Vergangenheit getan haben.

Die EZB hat in diesem Monat weder ihren Leit- noch den Einlagenzinssatz geändert, er bleibt weiterhin bei 0,75% bzw. 0,0%. Ebenso hält sie an ihrer Politik der vollen Liquiditätszuteilung fest, und betont, dass eine deutliche Liquiditätsrückführung seitens der Banken nicht gewollt sei. Da diese Rückführung langsam geschehen soll, erwartet die IKB keine kurzfristige Korrektur der Geldmarktsätze, und damit auch keine Leitzinssenkung. Doch was würde geschehen, wenn die EZB eine höhere Inflation als Notwendigkeit für die wirtschaftliche Erholung ansehen würde, wie es die Banken in Japan und England tun?
Zuerst stellt die IKB fest, dass sich die EZB dieser Politik nur schwer entziehen kann, da sonst eine deutliche Aufwertung des Euro eintreten würde. Für eine hohe Inflation spricht, dass sich die Schuldenquote hoch verschuldeter Staaten senken würde. Doch sobald sich der Staat am Kapitalmarkt refinanziert, steigen dort die Zinsen, und das würde die Stabilität der Schuldenquote gefährden. Doch auch eine Niedrigzinspolitik und Aufkaufprogramme stellen sich als nicht nachhaltig dar, weil durch die Aufkäufe das Geldmengenwachstum in die Höhe getrieben werde, was die Inflationserwartungen ansteigen lassen würde.
Die IKB erklärt, dass die aktuell so niedrigen Zinsen auf der wirtschaftlichen Unsicherheit und den Risiken für den konjunkturellen Ausblick beruhen. Hellen sich die konjunkturellen Aussichten auf, dann ist eine Zinskorrektur unausweichlich. Sobald sich die konjunkturelle Erholung stabilisiert hat, müssen die Notenbanken eine Straffung der Geldpolitik vornehmen. Die IKB sieht erst dann ein Problem, wenn die Inflation trotz schwacher konjunktureller Aussicht ansteigen würde. Allerdings bewertet sie dieses Risiko aktuell als eher unwahrscheinlich.

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