Atradius hat in seinem Newsletter vom März einen Länderbericht zur wirtschaftlichen Situation in Deutschland veröffentlicht (Länderbericht Deutschland vom März 2013).

Atradius kommt dabei zu dem Ergebnis, dass die deutsche Wirtschaft 2012 um 0,7% gewachsen ist. Ein solches Ergebnis wird auch für dieses Jahr erwartet. Aufgrund geringerer Exportzahlen und einer niedrigeren Produktion im produzierenden Gewerbe ließ die Wirtschaftsleistung im 4. Quartal 2012 nach, was auch durch einen Rückgang von 0,6% des BIP bemerkbar wurde. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds erholte sich Deutschland von diesem Einbruch am Ende des letzten Jahres. Der Verbrauch der Haushalte nahm im letzten Jahr ab, die Konsumausgaben stiegen leicht, um 0,8%, an. Die unsicheren Konjunkturaussichten in Europa und dessen Auswirkung auf die deutsche Wirtschaft führten zu einer Abnahme des Verbrauchervertrauens in der zweiten Jahreshälfte 2012. Trotz dieser Unsicherheiten und den teils negativen Folgen, blieb der deutsche Arbeitsmarkt stabil. Die Arbeitslosenquote sank von 7,1% im Jahr 2011 auf 6,8% im Jahr 2012, wobei sich hier die beschriebenen Unsicherheiten in der letzten Jahreshälfte bemerkbar machten, indem sich der Anstieg der Beschäftigten verlangsamte. Die IHS Global erwartet für dieses Jahr einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote auf 7%. Positiv ist, dass die Verbraucherpreise in den letzten Jahren leicht angestiegen sind, 2011 um 2,3%, 2012 um 2,0%. Dies ist gut um den Konsum aufrechtzuerhalten.

Der Exportmarkt bleibt weiterhin der Motor der deutschen Wirtschaft und ein wesentlicher Faktor für die deutsche Wirtschaft. 2011 nahmen die Exporte um 7,8%, die Importe um 7,4% zu, wodurch ein Handelsbilanzüberschuss von 175 Mrd. Euro erwirtschaftet wurde. Im letzten Jahr nahm der Export um 3,4% zu, der Import um 0,7%, wobei hier auffällig ist, dass der Anteil der Exporte innerhalb der EU von 64,7% auf 57% gesunken, der Anteil der Exporte außerhalb der EU von 35,3% auf 43% gestiegen ist. Die sinkende Nachfrage innerhalb der EU konnte durch eine erhöhte Nachfrage aus den Schwellenländern teilweise kompensiert werden. Hier werden vor allem Industriemaschinen, Kfz, Elektronik und Konsumgüter nachgefragt. Dieses Jahr erwartet Atradius einen Anstieg der Exporte um 2%. Eine Verbesserung zeigt sich auch bei der Staatsverschuldung. Diese betrug 2009 78,0% des BIP, 2010 war sie auf 83,3% angestiegen. Nachdem auch das Haushaltsdefizit 2010 auf 4,2% des BIP angestiegen war, kann seit 2012 von einem ausgeglichenen Haushalt gesprochen werden. Dies ist auf höhere Steuereinnahmen und niedrigere staatliche Transfermaßnahmen, wie beispielsweise das Arbeitslosengeld, zurückzuführen. Für dieses Jahr erwartet Atradius ein Defizit von 0,4% des BIP und einen Abbau der Staatsverschuldung.

Alles in allem hat Deutschland die Eurokrise gut gemeistert. Dies zeigt sich auch daran, dass die Insolvenzahlen in den letzten drei Jahren abnahmen und dieses Jahr stagnieren sollen.

Lesen Sie hier den Länderbericht Deutschland: http://www.atradius.de/debitorenmanagementpraxis/deutschland/laenderbericht-deutschland.html