Atradius hat in seinem aktuellen Newsletter einen Länderbericht über die wirtschaftliche Situation sowohl in Irland als auch in Italien, veröffentlicht.

Dabei kommt Atradius zu dem Ergebnis, dass sich die wirtschaftliche Lage in Irland nach der Rezession in den Jahren 2008-2010 langsam verbessert. Es wird ein Wachstum um 0,5% für das vergangene Jahr erwartet, m laufendenden Jahr soll sogar ein Wachstum von über 1,5% realisiert werden. Dies stellt im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, ein gutes Ergebnis da. Diese guten Ergebnisse basieren zum einen auf guten Exportergebnissen. Sie resultieren aus sinkenden Löhnen und Strukturreformen, die die internationale Konkurrenzfähigkeit Irlands verbessert haben. Die Kehrseite der guten Exportergebnisse stellt eine erhöhte Gefahr der Verwundung der Wirtschaft da, die auf einer wachsenden Abhängigkeit basiert. Zum anderen werden langsam wieder höhere Investitionen getätigt, die ein Wirtschaftswachstum unterstützen. Weiterhin ist die Inflation in Irland gering, und auch die Immobilienpreise haben sich in der vergangenen Zeit stabilisiert. Dennoch bleiben weiter Verbesserungen notwendig, um eine wirkliche Erholung der Wirtschaft zu erreichen. Trotz der Verbesserungen ist die aktuelle Wirtschaftsleistung immer noch 10% geringer als im Jahr vor der Krise. Das wird auch durch die hohe Arbeitslosenquote von 14% deutlich, die vor 2008 bei lediglich 4,5% lag. Problematisch sind auch das hohe Haushaltsdefizit, das von ehemals 25% im Jahr 2007, auf 115% im Jahr 2012 angewachsen ist, und die hohe Insolvenzquote, die seit 5 Jahren konstant wächst. Allerdings prognostiziert Atradius für dieses Jahr eine gleichbleibende oder sogar leicht sinkende Insolvenzquote.

Gegensätzlich, und damit auch schwieriger, stellt sich die wirtschaftliche Situation in Italien dar. Atradius zeigt auf, dass die Eurokrise, Italien schwer getroffen hat. So sanken sowohl die externe, als auch die interne Nachfrage, was zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung und einem Vertrauensverlust der Bürger führte. Das BIP sank um 1,5% – 2,2% im Jahr 2012, für 2013 wird ein Rückgang von 0,1% – 1,0% erwartet. Zusätzlich zu diesen Problemen, stieg die Arbeitslosenquote um 25% im November 2012 auf 11,1% an. Davon sind auch viele junge Italiener (37%; 600.000 Menschen) betroffen, die trotz einer guten Ausbildung keinen Arbeitsplatz erhalten. Falls sie einen Arbeitsplatz erhalten, ist dieser häufig befristet, was dann zu einer Abnahme der Produktivität führt. Dies zeigt, wie schwer Italien von der Eurokrise betroffen ist.
Aufgrund der genannten Probleme wächst die Bedeutung des Exportgeschäfts für Italien in diesem Jahr. Der Export soll zu einem BIP – Wachstum von mehr als 2% führen. Allerdings hat Italien in den letzten Jahren 20% seines Marktanteils im Exportsektor, vor allem auf dem europäischen Exportmarkt, verloren. Zusätzlich sank die Nachfrage der Exportpartner, wie Frankreich und Deutschland. Als größte Gefahr für die italienische Wirtschaft,

sieht Atradius eine Verschärfung der Eurokrise an. Diese könnte dann zu einer Erhöhung, der schon hohen Staatsschulden, von mehr als 125% der BIP, führen. Ebenso erwartet Atradius für dieses Jahr einen erneuten Anstieg der Insolvenzquote. Für 2012 wird mit einem Anstieg von 15% gerechnet, im Jahr 2013 wird ein nochmaliger Anstieg um 5% prognostiziert.

Alles in allem basiert die angespannte Lage in Italien auf einer schwierigen wirtschaftlichen Lage, den Sparmaßnahmen der Politik, einer zurückhaltenden Vergabe von Bankkrediten, einem schlechten Zahlungsverhalten, vor allem in der Mitte und im Süden Italien und einer sinkenden Exportnachfrage.

Lesen Sie hier die Länderstudie Irland: http://www.atradius.de/debitorenmanagementpraxis/irland/laenderbericht-irland.html

Lesen Sie hier die Länderstudie Italien: http://www.atradius.de/debitorenmanagementpraxis/italien/laenderbericht-italien.html